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Für datenschutzrechtlich, ethisch oder urheberrechtlich relevante Daten können folgende Maßnahme bereits vor und während der Datenerhebung getroffen werden:
Für personenbezogene und ethisch sensitive Daten:
Bereits im Vorfeld von Interviews, anderen Datensammlungen wird empfohlen den DARIAH ELDAH Consent Form Wizard (CFW) zu verwenden. Eine Beschreibung des Tools findet sich hier. Generell gilt, dass für wissenschaftliche Zwecke personenbezogene Daten wenn möglich anonymisiert erhoben werden sollten (s.u.) oder im Nachgang anonymisiert und nur in dieser Form aufbewahrt werden. In Fällen, in denen dies nicht möglich ist, sammeln wir Beispiele für DSGVO konforme Einverständniserklärungen aus den Instituten der MWS hier. Detaillierte Informationen und weitere Beispiele finden sich auf forschungsdaten.info oder in der Handlungsempfehlung der HWR Berlin.
In jedem Fall empfehlen wir eine explizite Einwilligung einzuholen, personenbezogene Daten auch über 10 Jahre hinaus aufbewahren zu dürfen oder sie ggf. auch veröffentlichen zu dürfen (vgl. dazu §27 DSGVO). Für den Fall, dass Betroffene eine Löschung ihrer Daten wünschen oder es versäumt wurde die 10-Jahres-Regel zu umgehen, haben wir in der MWS einen Prozess zur Aufbewahrung und Löschung von personenbezogenen Daten definiert, der hier eingesehen werden kann.
Die Frage, ob die Daten ethisch relevant sind von einer Ethikkommission geprüft werden sollten, stellt sich nicht nur im Kontext des Gesundheitswesens, sondern insbesondere im Kontext indigener Kulturen und post-kolonialen Zusammenhängen im weiteren Sinne (vgl. CARE Prinzipien). Beispielsweise das Veröffentlichen von Daten, die Kulturgüter des Global South betreffen, ist mit besonderer Sorgfalt anzugehen. Eine Zusammenstellung zum Thema Forschungsethik bietet das NFDI-Konsortium KonsortSWD.
Anonymisierung und Pseudonymisierung können erforderlich sein. Dazu bieten OpenAIRE das Tool Amnesia.
Information zur Anonymisierung und Pseudonymisierung der Stiftung Datenschutz.
Nach erfolgreicher Anonymisierung/Pseudonymisierung können die Daten ggf. frei veröffentlicht werden oder je nach Art der Daten unter restricted, closed oder embargo Access beispielsweise in Zenodo veröffentlicht werden (vgl. dazu eine Anleitung hier). Zenodo vergibt auch in diesem Fall eine DOI, die an perspectivia.net für die Katalogisierung der FD weitergegeben werden muss (dies ist Aufgabe des Forschenden).
Einen generellen Überblick zu dem Thema bietet auch hier die Plattform forschungsdaten.info.
In jedem Fall sollte bei datenschutzrechtlich relevanten Fällen möglichst frühzeitig Rücksprache mit dem Datenschutzbeauftragten der MWS gehalten werden.
Für urheberrechtlich geschützte Daten:
Es ist zu erwägen die Rechte ggf. zu erwerben bzw. für den Zweck einer OA eine entsprechende Gebühr zu zahlen. Dabei gilt zu bedenken, dass für digitale OA-Publikationen diese Gebühr erheblich höher als bei print-Erzeugnissen ausfallen kann.
Im Fall von Textdaten sollte die Möglichkeit abgeleiteter Textformate genutzt werden (Mehr zu dem Thema hier und in dieser Text+ User Story)
Im Fall von audiovisuellen Daten bietet die Knowledge Base von NFDI4Culture weitere Informationen.
Eigenes Repositorium für sensitive Daten der MWS in perspectivia.net:
Es ist geplant, einen Bereich in perspectivia.net einzurichten, der für geschützte Daten vorbehalten ist und nur die Metadaten (Titel, Autor, Entstehungsdatum, Ort, Beschreibung) anzeigt und mit einer DOI auffindbar macht. So wird die Existenz der Daten angezeigt, sie werden persistent referenzierbar, bleiben aber unzugänglich.
Forschende melden ihren Bedarf via RDMO an und schreiben für eine Beratung diesbezüglich an: fdm-perspectivia@maxweberstiftung.de